„Schleier über Berlin“

Im Jahr 2017 habe ich in Berlin meine Werkserie „ein Schleier über Berlin“ begonnen.

In dieser Arbeit verdichte ich Wahrnehmung und Erinnerung an den urbanen Raum und reflektiere die subjektive Empfindung von Atmosphäre und Rhythmus einer Stadt mit ihrem dichten, lebendigen und sozial komplexen Gefüge.

In der Isolation unter der zappeligen Oberfläche Berlins legte sich ein Schleier über meine Beobachtungen. Diese Sinneseindrücke wurden eingehüllt und in mir abgelegt. Die Begegnung und der Austausch mit diesen Beobachtungen und mit meinen ureigenen Gedanken waren bestimmend für die Werke „ Ein Schleier über Berlin“.

Das heisst, als meine nach aussen gerichtete- und die nach innen gerichtete Beobachtung aufeinander traf, sich begegneten, entstand eine neu gewonnene Struktur. Aus diesem Gefüge bildet sich das für diese Werke typische, bestimmende Charakteristika.

Diese Bilder sind das Ergebnis eines Versuches, etwas Wahrgenommenes, das sich in mir versammelt und abgelegt hat, zu fassen und nach aussen zu bringen. Dieses Bestreben, etwas zu greifen was an die Oberfläche will auf Bildträger zu übertragen, bringt eine neue, eigene Bildwirklichkeit hervor die mich als Künstlerin herausfordert und überrascht.

Es geht also nicht um die Abbildung einer Beobachtung, sondern um die emotionale, intuitive Spiegelung der Wirklichkeit, bei der auch die kompositorische Ordnung der Farben und Formen bei der Bildfindung eine grosse Wichtigkeit hat.